Eine kleine Perle in Zürich-Wiedikon
Das Wohnhaus Erlachstrasse 40 in Zürich-Wiedikon wurde 1898 im Jugendstil mit reichen Fassaden und Innenausbau erstellt. 2023 erfolgte eine sorgfältige Restaurierung des Treppenhauses mit Umbauten und Optimierungen namentlich im Erdgeschoss.
Die Untersicht des Durchganges zum Hof wurde auf mineralischer Basis wärmegedämmt. Dabei wurden die alten Stuckaturen auf den neuen Untergrund als Replika 1:1 wieder erstellt. Somit konnte der Wohnkomfort in der sich darüber befindenden Wohnung unter Beibehaltung des historischen Erscheinungsbildes erheblich verbessert werden.
In der Wohnung im Erdgeschoss wurden die alten Böden mit dem schön geflochtenen Eichenparkett wieder freigelegt und vom Parkettier restauriert. Einzelne fehlende Partien wurden dabei mit Altholz ergänzt. An der mehrfach überstrichenen Stuckaturdecke wurde als Erstes eine Befunduntersuchung durchgeführt. Im Nachgang dazu wurde diese auf den Grund abgelaugt, die Stuckaturen wieder sauber herausgearbeitet, sorgfältig geflickt und repariert, ehe sie wieder neu gestrichen wurde. Die auf den Wänden angebrachten Rauhfasertapeten wurden entfernt, die Wände abgeglättet und mit einer feinen Glasfasertapete neu tapeziert. Damit kann einer künftigen Rissbildung im Untergrund begegnet werden. Das mehrfach profilierte Holzwerk wurde nach der Ausführung der entsprechenden Vorarbeiten mit dem Pinsel von Hand neu lackiert.
Im Treppenhaus wurden die vielen Bodenbelagsschichten entfernt und die alten Steinpodeste und die Plattenbeläge sowie die Holztreppe aus Eiche wieder freigelegt. Die Tritte wurden von Hand nachgearbeitet und geölt. Die einfachverglasten Fenster wurden mit auf die Stärke der Fensterflügel abgestimmten, zusätzlichen Gläsern ertüchtigt. Die aus den 1970er-Jahren stammenden, fensterlosen Wohnungseingangsfronten wurden durch neue, in der Form differenzierte Holzfronten mit Oblichtern ersetzt. Dadurch konnten einerseits die optische Erscheinung des Treppenhauses wieder an die Erstellungszeit herangeführt und andererseits die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz erreicht werden.
Der Kunststoffabrieb auf den Wänden wurde abgestossen und die Wände abgeglättet. Danach wurde im Sockelbereich eine passende, vertikal fein strukturierte Glasfasertapete angebracht, die durch einen feinen Abschlussstab gegen den Wandoberteil hin abgegrenzt ist. Bei der Farbgebung orientierte man sich am historischen Befund.
Sämtliche Anstriche auf der Decke und den Wandoberteilen sowie auf dem Holzwerk wurden mit Bürste und Pinsel ausgeführt, so dass das Erscheinungsbild wieder der Zeit der Erstellung entspricht: Der Farbroller ist eine Erfindung der Neuzeit. Er wurde erst 1940 erfunden – in der Gründerzeit kannte man diesen noch nicht.
Architektur und Bauleitung: Knörr Architekten AG
Bauherrschaft: Privat
Das Treppengeländer wird abgeschliffen. Auch hier ist Handarbeit gefragt.
Der Anstrich der Wandoberteile wird mit dem Vertreiber ausgezogen.
Auch die Lambrien erhalten einen Pinselstrich-Finish.